RAUMPIONIERE können FabLabs und Workshops
19. April 2024Flyer für die Region
Gerade wenn man eine fremde Region wie die Mecklenburgische Schweiz besucht und selbst wenn man in der Region lebt und in einem besonderen Hofladen oder Museum stöbert, möchte man die unzähligen Flyer nicht missen. Es ist die völlig überraschende Vielfalt, mit der Tanz- und Obstbaumschnittkurse, Klimarettung, Arbeit mit dem 3-D-Drucker, Achtsamkeitsübungen, Geigenunterricht, onlinebanking-Patenschaften und Theateraufführungen u.v.m. vorgestellt und beworben werden. Beim Stöbern triggern einen die bunten Möglichkeiten geradezu an, man steigt plötzlich ins Leben der Region ein – egal ob man sie kennt oder gerade erst entdeckt. Es ist ein ganz eigener Charme des Provinziellen, eine besondere Ästhetik. (Wir singen ein Hochlied auf diese Kultur und empfehlen den Volkshochschulen und der kulturellen Bildung, unbedingt Schreib- und Gestaltungswerkstätten für gedruckte oder kopierte Flyer, Handzettel und Flugblätter anzubieten.)
Das Flyer-Problem beginnt bei der Entscheidung, welche der Infoblätter unbedingt mitgenommen werden müssen – was heißt, dass die auf der ideellen Warteliste, liegen bleiben und leider in den nächsten Augenblicken auch aus dem Gedächtnis verschwunden sind, obwohl die Warteliste das Gegenteil bezweckt. Und das Problem endet daheim, wenn kein Ordnungssystem in der Lage ist, die verschiedensten Angebote und Lustversprechungen wiederauffindbar abzulegen. Einige Zeit liegen sie auf dem Coachtisch um irgendwann einfach nicht mehr da zu sein.
Die RAUMPIONIERE haben das Informationsproblem erkannt. Es geht um Hilfe bei der Erinnerung, welche Leute, Angebote, Veranstaltungen in den Flyern veröffentlicht waren, also wo wer wann was machen, erleben und teilnehmen kann. Dafür gibt es nun einen Mix an Möglichkeiten
- Das Litfaßsäulennetz – Die Säulen des Herrn Litfaß waren ja ein urdemokratisches Informationssystem. Jeder kann jeden – öffentlich – informieren. Wir kombinieren diese Rolle mit der anderen Rolle, Landmarkensäulen zu sein, an denen die Akteure in der Region (die Verfasser der Flyer) topografische Zeichen (hier sind wir) mit Inhalt (das machen wir) setzen. „Ich klebe also bin ich“.
- Das Kulturblatt. Wenn man Geld hätte, könnte sich die Region eine Bürger*innenzeitung leisten. Aber hat man keines, wird ein Kulturblatt draus. Hier werden Veranstaltungshinweise inhaltlich untersetzt, wichtige regionale Ereignisse kommentiert und Themen angesprochen, die in den anderen Medien wenig vorkommen, aber im Alltag relevant sind.
- Socialmedia kennt jeder. Nutzt es aber nicht wirklich – also nicht gezielt und kreativ. (Wir taten uns auch schwer und zögern noch bei TikTok.) Das ist deshalb auch nicht einfach zu beantworten, weil die sozialen Medien ihrem konzeptionellen Anspruch selbst wiedersprechen: sie sind privat und haben als Private Zugriff und Kontrolle auf gemeinschaftliche Kommunikation. Da braucht es kritische Distanz und die Professionalität, um souverän zu bleiben. Da sind wir dran: mit Facebook, Instagram und einem newsletter. Alle drei Kanäle verweisen auf Hintergrundinformationen auf den websites der Raumpioniere und Kulturmenschen.
- Podcast und Lokalradio. Wir haben ein Lokalradio und auf diesem wird über die Arbeit, die Projekte und ihre Macher berichtet, werden relevante Veränderungsthemen an guten Beispielen erklärt. Diese Radiopodcast sind Gespräche mit Gästen und Musik, manchmal werden sie auch öffentlich im Gartenlokal Karnitz aufgezeichnet.