Heimat ist da, wo hinterm Netto ist
29. September 2020Odyssee III – 15 Touren durch die Mecklenburgische Schweiz
9. November 2020Kooperatives Mobilitätsvorhaben in der Mecklenburgischen Schweiz
Um den Kummerower und Malchiner See herum, mit Ausläufern nach Stavenhagen, Dargun, Gnoien, Teterow u.a. stellt die Mecklenburgische Schweiz ein eigenes Ankerzentrum mit unterschiedlichen Anforderungen an die Mobilität dar. Mobilität als Daseinsvorsorge ist nicht allein durch private, individuelle räumliche Beweglichkeit und der dafür nötigen Infrastruktur (Kfz-Branche) zu sichern. Ältere Menschen und Jugendliche z.B. sind an öffentliche Verkehrsangebote gebunden, wenn sie am regionalen Leben teilhaben wollen. Regionaler Zusammenhalt und Selbstverständnis stärkt sich zudem über unterschiedlichste Anlässe des Zusammenkommens. Markttage, Feste, Ausstellungen, offene Tage des Gartens, der Künste, der Gutshäuser – es gibt eine Vielzahl regionaler Angebote, deren Besuch jedoch eingeschränkt ist, wenn nur auf den privaten Transport gesetzt wird.
Eine Reihe von Vorschlägen und Ideen, Initiativen und realen Transport- und Verkehrsangeboten bestehen oder entstehen in der Region. Sie haben Effekte, doch diese könnten größer und die wirtschaftliche Beständigkeit sicherer sein, wenn sie gebündelt und koordiniert werden würden und die Träger der Initiativen den Schulterschluss wagten. Bei gewährleisteter Souveränität der einzelnen Vorhaben wäre ein gemeinsamer Auftritt, eine zentrale Ansprache und Außendarstellung für die Nachfrage förderlich und ressourcensparend (Dachmarke).
Die organisatorische Grundlage dafür ist ein Kooperationsverbund.
Um das Projekt für weitere Initiativen und Zielgruppen offen zu halten empfiehlt es sich, Konzept wie auch den Namen weitläufig anzulegen.
Mit der „Mecklenburgischen Schweiz“ als Referenzraum kann diese Offenheit erreicht werden ohne dass sich das Vorhaben im Detail festlegen muss. (In einer kleinen Umfrage wurde diese Annahme von Akteuren und Bedarfsträgern bestätigt.) Das ist günstiger als die Festlegung auf einen Ortsnahmen, durch den – ungewollt – andere ausgeschlossen werden, die nicht ausgeschlossen werden sollen.
Marketing als Kommunikationsansatz
Anders als in größeren städtischen Bereichen ist in ländlichen Strukturen und Sozialräumen nicht die übliche Werbung und Bewerbung wirkungsvoll, sondern die Information und Kommunikation auf einer Vielzahl von (informellen) Kanälen. Diese Kommunikation ist
- Informativ (nutzt Anlässe, um auf das Mobilitätsprojekt aufmerksam zu machen)
- Erfahrensbezogen (Nutzer berichten)
- Partizipativ und interaktiv (offen für Verbesserungen und Änderungen)
- Dauerhaft (ständige Rubrik in den amtlichen Medien und auf den websites der Kommunen)
- Transmedial (Nutzung verschiedener Medienformate)
- Ressort- und akteursübergreifend. (Verwaltungsressorts, Wirtschaft, Kultur, Tourismus, Raumpioniere u.a. berichten gleichermaßen)
- Digital unterstützt (dazu bietet es ein eigenes Coachingprogramm für internetfremde Nutzer / ältere Zielgruppen an)
Das Marketing zum Mobilitätsvorhaben ist letzten Endes Teil des öffentliches Erscheinungsbildes der Region – virtuell und real. D.h. es ist eine ständige, kontinuierliche Aufgabe.
- Die Öffentlichkeitsarbeit mit redaktionellen Artikeln und Plakaten zu dem Vorhaben, seinen Gründen (Bezug zur Zukunftsstadt Malchin), seinen Zielen und seinen Akteuren beginnt mit der verbindlichen Vereinbarung der Partner, den Kooperationsverbund mit Zielen und Maßnahmen zu bilden. Dabei wird explizit zur Beteiligung der Bürger*innen aufgefordert.
- Für die amtlichen/regelmäßigen Medien (Generalanzeiger, Nordkurier, Werbeblätter, Mecklenburgische Seenplatte) wird eine „Folie“, d.h. eine Rubrik gestalterisch vorbereitet, die über aktuelle Hinweise zum Mobilitätsprojekt informiert, regelmäßig von den Mitspielern und ihren Vorhaben erzählt und Benutzer mit Lob und Kritik zu Wort kommen läßt. (Medienpartnerschaft)
- Das Logo und die Information zur möglichen Kontaktaufnahme ist dauerhaft im Raumbild zu verankern: Auf Informationstafeln der Verwaltungen/Gemeindevertretungen und des MVVB, auf den Schautafeln von Tourismus (und in touristischen Destinationen) und Naturpark, in den Bädern, auf Spielplätzen, in Kulturstätten und Museen, auf den Litfaßsäulen der Raumpioniere und in den Programmen von Kultur- und Sportveranstaltungen u.a..
- Auf den Fahrzeugen der Mitspieler ist das Logo an prominenter Stelle platziert.
- Ebenso in den Rad-, Wasser- und Wanderkarten.
- Der Tourismusverband MSE nimmt das Projekt explizit in seine Öffentlichkeitsarbeit auf.
J. Borner I K. Baarmann I C. Nikschtat
6.10.2020