Odyssee III – 15 Touren durch die Mecklenburgische Schweiz
9. November 2020„Woanders, dazwischen, zuhause“ – Jetzt reinhören
3. Februar 2021Di 10.11.2020 Wie können wir Landwirtschaft auf Moorböden zukunftsfähig machen?
18 Uhr, online, Diskurs- und Informationsabend mit und für Landwirte
Die erneute und anhaltende Trockenheit in den Böden und vermehrte Extremwetterereignisse zeigen deutlich, wie unmittelbar der Klimawandel die Landwirtschaft in ihrer Existenz bedroht und einen grundlegenden Wandel erfordert. Wir, hier in der Region Mecklenburgische Schweiz spüren diese Veränderungen. Wie schnell ein Boden austrocknet, oder besser gesagt, wie gut ein Boden Wasser speichern kann, hängt u.a. davon ab, woraus er besteht und wie er genutzt wird. Trockengelegte Moorböden verlieren ihre Wasserspeicherkapazität, sie emittieren Kohlenstoffdioxid anstatt es zu binden und schaden so dem Klima.
Bei möglichen Nutzungsveränderungen in der Landwirtschaft – insbesondere auf Moorstandorten – gibt es große Herausforderungen, Barrieren, sogenannte Zielkonflikte, die alle nicht durch Appellationen und allein mit gutem Willen zu meistern sind; schon gar nicht allein.
Der Workshop will versuchen, sachlich die unterschiedlichen Konfliktfelder, die heutigen Rahmenbedingungen und die strukturellen Hindernisse zu beleuchten, zu benennen und – wenn das möglich ist – zu einem Gesamtbild zusammen zu binden. Wir wollen quasi eine Systemschau machen, von unten: Wie es zurzeit ist und was sinnvoller Weise anders sein müsste, um einen Wandel in der landwirtschaftlichen Produktion auf Moorflächen, aber auch darüber hinaus klug in Gang zu bringen.
Gemeinsam mit Dr. Heike Müller (Bauernverband Malchin), Christoph Linke (Amtsleiter StALU Mecklenburgische Seenplatte) und weiteren Gästen freuen wir uns auf den Austausch.
Wie könnte eine nachhaltige Moornutzung wirtschaftlich funktionieren? Wir haben Aldert van Weeren (Wetlandproducts.com) und Richard Hurding (ZELFO Technology) eingeladen, ihre Erfahrungen in der Verwertung und Vermarktung von Moorbiomasse (Schilf, Rohrkolben, Gräser etc.) aufzuzeigen.
Das Ergebnis des zweistündigen Abends wollen wir, wenn es tragfähig ist, in produktiver Weise in die Öffentlichkeit und in politische Gremien bringen. Zurzeit ist auf der EU-Ebene und auch in Deutschland ein Fenster für politischen Gestaltungsspielraum offen.
Veranstalter
KGMNE / Projekthof Karnitz e.V., Greifswald Moor Centrum (GMC), Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)
Adresse: Karnitz 9, 17154 Neukalen
Telefon: 039956/159012 // 0178-2669853
Wir bitten um Anmeldung per Mail an Jasmin Schomakers
j.schomakers@lpv.de
Veranstaltungshinweis zu Gästen und ImpulsgeberInnen
Aldert van Weeren
Mit der Stiftung „Wetland products“ hat Aldert sich zum Ziel gesetzt, die lokalen Akteure, Schilfwerber, Landwirte, Baustoffproduzenten und -handel zu vernetzen, um diese Form der nachhaltigen Nutzung zu verstetigen.
Richard Hurding
Richard Hurding ist Gründer des Unternehmens ZELFO Technology und hat Produktionsverfahren für die Verarbeitung von Schilf und Gräsern zu Verpackungsmaterial und Faserplatten entwickelt.
KGMNE/Projekthof Karnitz e.V.
Der Projekthof Karnitz ist ein Ort, an dem seit 1997 durch Erfahrungen und aus der Zukunft gelernt wird. Hier leben und arbeiten Menschen mehrerer Generationen zusammen. Als Kultur-Natur-Raum in der Mecklenburgischen Schweiz lädt der Projekthof zu Kunst & Kultur, Bildung & Wissenschaft, Handwerk & gemeinsamen Aktionen ein.
Greifswald Moor Centrum
Das Greifswald Moor Centrum, 2015 gegründet von Universität Greifswald, Michael Succow Stiftung und DUENE e.V., arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen Moorfragen in Deutschland und weltweit. Es bündelt die Expertise von aktuell 70 Moorwissenschaftler*innen in Greifswald und treibt Forschung wie Umsetzung zu Moor- und Klimaschutz sowie nachhaltiger Nutzung voran.
Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V.
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V., 1993 gegründet, ist der Dachverband der mehr als 170 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland. Markenzeichen des DVL und seiner Mitglieder ist der gleichberechtigte und freiwillige Zusammenschluss von Vertretungen der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Politik. Die regionalen Landschaftspflegeverbände setzen gemeinsam mit ortsansässigen Landwirt*innen Natur- und Klimaschutzmaßnahmen um.
Diese Veranstaltung wird gefördert durch
das Projekt MoKli: Moor-und Klimaschutz, Praxistaugliche Lösungen mit Landnutzern realisieren im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.